KI im Alpenraum: Die Schweiz im Vergleich mit ihren Nachbarn

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“De Föiver und s’Weggli”

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Man würde meinen, ein solches Vorgehen ist der Schweiz in die Wiege gelegt. Doch bei Künstlicher Intelligenz zeigt sich: Die Schweizerinnen und Schweizer bringen der neuen Technologie fast anderthalb Mal so viel Vertrauen entgegen wie die deutschen Nachbarn. Doch dieses Vertrauen steht auf wackligem Fundament.

Die länderübergreifende Studie «Trust, attitudes and use of artificial intelligence: A global study 2025» der University of Melburne und KPMG legt die nackten Zahlen auf den Tisch und zeigt: Die Schweiz schlägt Ihre Nachbarländer bei Akzeptanz und Nutzung, ist aber Schlusslicht bei systematischer Kontrolle. Ein heikler Spagat, der nach Antworten verlangt.

Inhalt

Vertrauen als Standortvorteil: Schweizer Pragmatismus zahlt sich aus

Die Zahlen sprechen Klartext: 46% der Schweizerinnen und Schweizer vertrauen KI – der Spitzenwert unter den Nachbarn. Deutschland (32%) und Frankreich (33%) hinken deutlich hinterher, während Italien mit 40% immerhin in Sichtweite liegt.

Kulturell betrachtet überrascht das nicht. Denn die pragmatische Schweizer Grundhaltung, neue Technologien erst einmal zu prüfen statt reflexhaft abzulehnen, zahlt sich aus. Während deutsche Diskurse oft von Bedenken geprägt sind und Frankreich zwischen Technikeuphorie und Skepsis schwankt, herrscht in der Schweiz grösstenteils ein nüchterner Optimismus vor.

Was für Unternehmen wichtig ist: Vertrauen verkürzt Entscheidungswege – ein Wettbewerbsvorteil, den man nicht unterschätzen darf.

KI im Alltag: Die Schweiz denkt praktisch

Fast sieben von zehn Schweizerinnen und Schweizern (69%) haben bereits konkrete Vorteile durch KI erlebt. Zum Vergleich: In Deutschland und Frankreich sagen das nur sechs von zehn Befragten.

Der Treiber?

Effizienz, Effizienz, Effizienz.

Oder kurz gesagt: Die erzielten Resultate sind für 78% der Schweizerinnen und Schweizer der Hauptnutzen.

Die kulturelle Linie ist klar: Die Schweiz will, dass Technologie funktioniert – nicht, dass sie imponiert. Während deutsche Perfektion oder französische Theorieeleganz oft im Weg stehen, zählt hier das Ergebnis.

Die Chance: Dieses pragmatische Fundament ist Gold wert. KI ist in der Schweiz längst Teil des Alltags. Und dieser Erfahrungsvorsprung wird zur Triebfeder für weitere Innovationen – vorausgesetzt, man bleibt auf Kurs.

Die Schweizer KI-Paradoxie: Viel Vertrauen, wenig Kontrolle

Hier wird’s brenzlig: Drei von vier Schweizerinnen und Schweizern (74%) nutzen KI-Ergebnisse ohne Prüfung! Fast ebenso viele (69%) präsentieren KI-generierte Inhalte als eigene Arbeit. Gleichzeitig berichten 63% von Fehlern durch KI-Systeme.

Wenig Regeln gibt es trotz hoher Nutzerzahlen auch seitens der Unternehmen: Fast die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer (46%) nutzt KI bereits im Beruf. Aber nur knapp zwei Drittel (63%) arbeiten mit klar definierten Regeln. Das ist deutlich mehr als in Deutschland (48%), aber angesichts der Nutzungsintensität alarmierend wenig.

Diese Zahlen offenbaren die andere Seite der Schweizer KI-Medaille. Anders als die deutsche Gründlichkeit oder die französische Zentralsteuerung setzt die Schweizer Mentalität stark auf Eigenverantwortung. Manchmal vielleicht auch zu stark.

Der Weckruf: Unternehmen und Institutionen müssen jetzt Regeln definieren – nicht um Innovation zu bremsen, sondern um sie abzusichern.

Kompetenz als Kapital: Bildung macht den Unterschied

Die Zahlen sind beeindruckend: 58% der Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich kompetent im Umgang mit KI – in Deutschland sind es nur 45%, in Frankreich magere 41%. Auch bei der effektiven Nutzungskompetenz liegt die Schweiz mit 45% vorn.

Das liegt nicht nur an der Technikaffinität, sondern am Bildungssystem der Schweiz, wo Theorie und Praxis mit dem dualen Bildungssystem ineinandergreifen.

Der Auftrag: Diesen Kompetenzvorsprung gilt es auszubauen. Unternehmen und Organisationen sollten jetzt in kontinuierliche Weiterbildung investieren. Moderne E-Learning-Formate und adaptive Lernstrategien sind dabei unverzichtbar.

Ein realistischer Blick: Risikobewusstsein trotz (oder wegen) hoher Kompetenz

Drei von vier Schweizerinnen und Schweizern (76%) äussern Bedenken wegen möglicher KI-Risiken. Fast die Hälfte (48%) hat bereits Fehlinformationen durch KI erlebt. Das ist ein ähnlicher Wert wie in Deutschland und Frankreich, aber deutlich weniger als in Italien (54%).

Diese Kombination aus hoher Kompetenz und gleichzeitig ausgeprägtem Risikobewusstsein ist typisch für die Schweizer Herangehensweise an Technologie: pragmatischer Optimismus, gepaart mit den nüchternen Wunsch nach einem Sicherheitsnetz. Wir nehmen gerne «de Föiver und s’Weggli».

Der Goldene Mittelweg: Statt in Technikeuphorie oder Kulturpessimismus zu verfallen, können die Schweizerinnen und Schweizer einen realistischen Mittelweg gehen: KI dort einsetzen, wo sie nachweislich Mehrwert schafft, und gleichzeitig robuste Sicherheitsmechanismen etablieren.

Fazit

Die Schweiz beschreitet bei Künstlicher Intelligenz einen charakteristischen Mittelweg: Mehr Vertrauen als die deutschen Nachbarn, mehr Pragmatismus als die französischen, mehr Kompetenz als beide. Diese einzigartige Position bietet enorme Chancen – aber nur, wenn die typisch schweizerischen Stärken mit einer ebenso typisch schweizerischen Governance-Kultur ergänzt werden.

In unserem nächsten Blog schauen wir über den Tellerrand und vergleichen die Schweiz mit globalen Mitstreitern.

Anmerkung zur Studie: Die globale Erhebung “Trust, attitudes and use of artificial intelligence: A global study 2025” wurde von KPMG in Zusammenarbeit mit der University of Melbourne durchgeführt. Sie umfasst Befragungen in 45 Ländern mit je mindestens 1.000 Befragten Personen pro Land. Die Erhebung fand im Zeitraum November 2024 bis Januar 2025 statt und berücksichtigt sowohl privaten als auch beruflichen KI-Einsatz.

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